Zum ersten Mal stellte Österreich beim Gehereuropacup in Podebrady/CZE über 20km ein Damenteam. Insgesamt waren 52 AthletInnen am Start.
Für Andrea Scheibl, die vor 5 Jahren mit dem Gehsport begann und bei den österreichischen Meisterschaften immer recht gut abschnitt, war die Einberufung ins Nationalteam eine großer Erfolg und Aufregung pur.
Die letzten österreichischen GeherInnen mit Format gab es vor ca. 30 Jahren. Seitdem wurde es um diese Sportart in Österreich sehr ruhig geworden. Das heißt aber noch lange nicht, wenn hierzulande eine Sportart kaum mehr existiert, dass es diese andernorts nicht gibt oder keine Berechtigung mehr hat. Tradition hatte das Gehen in Österreich ohnehin nie, aber es gab sogar Olympiateilnehmer …
In Podybrady sahen zumindest einige wenige ÖsterreicherInnen wieder einmal, dass dieser Sport sehr faszinierend sein kann und den AthletInnen höchste Leistungen abverlangt werden.
Andrea Scheibl, ihre Fans und ihre MitstreiteInnen erlebten in Podybrad eine gewaltige Veranstaltung und den Beweis, dass auch Gehen begeistern kann, wenn die Rahmenbedingungen passen.
Die Erkenntnis, dass Österreichs Gehsport im abgeschlagenen Feld liegt, ist vermutlich nicht neu. Mit einer Überraschung war ja nicht zu rechnen. Vielleicht aber war Podebrady der Anstoss für mehr. Das sportliche Ergebnis sollte daher vielleicht nicht so kritisch bewertet werden. Lena Ungerböck, gerade Mal in die allgemeine Klasse aufgerückt, wurde disqualifiziert. Kathrin Schulze gab wegen Muskelschmerzen nach halber Distanz auf (Vorleistungen der beiden ca. 1:49 Stunden). Andrea war schon aufgrund der Vorleistung nur aufs Durchkommen bedacht und wollte einfach nur einen für sie passablen Wettkampf abliefern. Sie kämpfte sich durch, verbesserte sich in diesem schwierigen Umfeld um 4 Minuten auf 2:12:18 Stunden, war überglücklich letztlich das Ziel erreicht zu haben und erhielt dafür vom Publikum viel Applaus. Die Siegerin des „Rennens“ war Antonella Palmisano (Italien/1:27:57 Stunden). Das nächste Etappenziel könnte so aussehen: Erstmals ein 3er-Team durchbringen und alle unter zwei Stunden.