Michael Schmid (Jg. 1984) war von 2000 bis 2014 Vereinsmitglied des LCAV. In den vergangenen Tagen zog Michael mit seinem offiziellen Rücktritt vom aktiven Wettkampfgeschehen zum Ende seiner Laufkarriere eine positive Bilanz. Neben einigen österreichischen Nachwuchsmeistertiteln zählte er in den letzten Jahren auch zu den großen österreichischen Hoffnungen im Langstreckenlauf. Obwohl Michael – Wohnort Bad Ischl – speziell am Anfang viele Kilometer im Training alleine herunterspulte, fand er bald zu einer gewissen Selbstständigkeit aber auch Kontinuität im Trainingsprozess. Seine Selbstständigkeit war aber vielleicht auch einer der Gründe, warum er letztlich vielleicht nicht ganz den großen Durchbruch schaffte. Als Trainer bewunderte ich, wie er seine Trainingsleistungen zu 100% im Wettkampf abrufen konnte. 2008 bis 2010 trainierte er mit Hubert Millonig. Vor einem Jahr wechselte er berufsbedingt zu einem Wiener Verein, wo er noch einmal durchstarten wollte, was ihm aber nicht mehr gelang. Als Mensch danke ich ihm, dass er mit dem Nachwuchs immer wieder das Gespräch suchte und diesen sehr gut motivieren konnte. Aufgefallen ist er bei einem Schulsportgeländelauf in Gmunden, wo er seine Altersklasse gewann. Sein erster Meisterschaftsstart war vielleicht auch ein bisschen symptomatisch für den Verlauf seiner Karriere: Bei der U20 Landesmeisterschaft/Ebensee im Frühjahr 2000 setzten alle Athleten um eine Runde zu früh zum Endspurt an – die Information der Rundenzähler war nicht korrekt. Erst im Ziel wurde dieser Fehler registriert. Einige lagen schon fix und fertig auf dem Boden. Total erledigt mussten die Teilnehmer die letzten 400m anhängen. Martin Pröll gewann damals vor Michael. Die Einstiegsleistung von gut 17 Minuten deuteten für das erste Jahr in der U18-Klasse weitere gute Leistungen an. Es sollte aber noch etwas Zeit vergehen, bis ihn der Ehrgeiz zum regelmäßigen Training wirklich packte.
Auf der ÖLV-Homepage findet sich zu seinem Abgang folgender Eintrag: „Er ist schon seit einiger Zeit nicht mehr als Läufer in Erscheinung getreten, jetzt zieht Michael Schmid auch offiziell einen Schluss-Strich unter seine Laufbahn als Sportler …
Seine stärksten Leistungen brachte er mit Trainer Hubert Millonig im Jahr 2010. Am 28. März lief Schmid beim Berlin Halbmarathon in 1:03:43 Stunden auf Position drei der ewigen ÖLV-Bestenliste. Wenige Wochen danach schaffte er in Stanford (USA) die 10.000 Meter in 28:56,01 Minuten. Damit qualifizierte er sich für die Europameisterschaften in Barcelona. Er liegt mit dieser Marke an der siebten Stelle der ewigen ÖLV-Bestenliste. Der vierfache Staatsmeister nahm neben der EM in Barcelona zweimal an der Crosslauf-EM teil, einmal an der Universiade und zweimal am Europacup (heute Team-EM), wobei er in Belgrad 2009 über 5000 Meter den Sieg für Österreich holte.“
Der LCAV Jodl packaging wünscht Michael Schmid alles Gute für seine weitere Zukunft … (Friedrich Baldinger, 19. Dez. 2015)